Chronik 1950-1979

Neun Buben waren es und der Rudi Kink, sie taten sich irgendwann im Frühjahr 1950 zusammen und fingen mit dem Schuhplatteln an. Die schlechteste Zeit war vorbei und schön langsam konnte man wieder drangehen, ans Vergnügen zu denken. Am 01. Mai 1952 fand die erste Maibaumfeier nach dem Kriege statt, in der damaligen (Miesbacher) Tracht nahm man am Festzug teil und anschließend wurde fest geplattelt.

Im Oktober kamen zu den neun Buben auch neun Mädchen, also waren es mit dem Rudi schon 19 Personen und sie tanzten und plattelten nicht nur, sondern fingen auch an zu singen.

1953

Am 03. Mai wurde der inzwischen auf 38 Personen angewachsene Verein in den Gau Oberbayern im Landesverband der Bayerischen Heimat- und Volkstrachtenvereine e.V. als G.T.E.V. „Isartaler“ Garching aufgenommen.In den darauffolgenden Jahren beschäftigte man sich neben dem Volkstanz und dem Schuhplatteln auch mit Volksliedern, Zitherspiel, Theater, Gstanzln und Prologen.

1955

nahm der Verein am Oktoberfestzug in München mit einem Festwagen teil, auf dem eine große Erntekrone stand, der von zwei Pferden gezogen und von den Madeln und Buben flankiert wurde.

1956

wurde das Jahr mit einem Heimatabend begonnen. Beim Landesverbandssingen in Dingolfing war die Gesangsgruppe mit 8 Madeln und 2 Buben sowie einem Zither- Hackbrett- Duo dabei.Am 1. Mai wurde der erste Maibaum vom Heimatverein aufgestellt. Am 10. August erhielten wir unser Vereinszeichen, ein tanzendes Trachtenpaar

1959

bei der Hauptversammlung am 1. Februar wurde eine Mustersatzung vorgelegt und beschlossen, den Verein in einen Heimat- und Gebirgstrachtenerhaltungsverein umzubenennen. Der Zusatz „Heimat“ wurde aus der Erwägung heraus gewählt, dass sich der Verein nicht nur das Tragen der Tracht zur Aufgabe macht, sondern auch die alten Bräuche zu pflegen und Vergessene neu zu beleben. Ferner wurden auch Volksmusik und Volkslieder dargeboten.Bei der Generalversammlung am 25.07.1959 wurde Richard Schwarzfischer zum 1. Vorstand gewählt und der Verein zum Heimatverein „Isartaler“ Garching umbenannt. Am 03.April 1960 mußte Richard den Vorstandsposten wieder abgeben, da er zur Bundeswehr einberufen wurde. In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde Hans Zollner für 2 Jahre zum Vorstand gewählt.

1962

stehen graue Wolken über dem Verein, denn private und gesundheitliche Schwierigkeiten dezimierten die – sowieso kleine – aktive Gruppe so sehr, dass am 10. Vereinsabend von einer Auflösung des Vereins gesprochen wurde. Der Vorschlag, den Verein in „Heimatverein“ umzubenennen, wurde vertagt. Zu der am 25. November stattfindenden Hauptversammlung im Gasthaus Post kamen die Vereinsmitglieder zahlreich, denn es ging um „Sein oder Nichtsein“. Der Verein blieb bestehen. Leider war auch für die nächsten Jahre mit einer größeren Aktivität nicht zu rechnen.

1964

wurde der Name des Vereins in “Heimatverein Garching“ geändert.Unser langjähriger zweiter Vorstand, Hans Kastenmüller sen., verstarb am 09. Oktober.

1966

Im September unternahmen wir unseren ersten größeren Vereinsausflug. Wir fuhren mit dem Omnibus in die Eng in Tirol. Der Fahrpreis belief sich auf 12,- DM pro Person.

1972

am 01. Mai konnten wir im Beisein von etwa 500 Zuschauern unseren Maibaum aufstellen. Begonnen hatte der festliche Tag mit der Bauernmesse von Annette Thoma, das Ende bildete der traditionelle Maitanz, der bis in die frühen Morgenstunden dauerte. Einziges Zugeständnis an die Neuzeit war, dass beim Aufstellen des 78 Zentner schweren und 34 m hohen Prachtstückes ein Autokran half.

1973

im Oktober feierte der Heimatverein sein 20-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass veranstaltete er einen Heimatabend im Riegersaal, der unter anderem von den „Stamm Ismaning“ und der Alt-Münchner-Bürgertrachtengruppe mitgestaltet wurde.

1974

nahmen wir den alten Brauch des Palmbuschen-Binden wieder auf. 30 Kinder trugen zur Prozession am Palmsonntag die Buschen.

1976

wurde nun endlich über die erneuerte Garchinger Tracht ein Beschluss gefasst. Nachdem im Verein von Anfang an die Miesbacher Tracht getragen wurde, erkannte man in der Veröffentlichung von Frau Dr. Barbara Brückner („Trachtenerneuerung in Bayern“), dass in unserem Landstrich keine Oberländer Tracht (Miesbacher) getragen wurde.Von Frau Dr. Brückner kam der Vorschlag für unsere Frauentracht. Der damalige Bezirksheimatpfleger Herr Rattelmüller brachte den Vorschlag für die Burschen- und Männertracht. Somit hatten wir unsere erneuerte Tracht. Über den Hut zur Männertracht, war man sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einig.

1978

Ein neuer Maibaum wurde bei Wangen geschlagen und durch ganz München transportiert, dann in ca. 1.000 Arbeitsstunden bearbeitet und 639 Stunden bewacht.Zum Erntedankfest in diesem Jahr stand erstmals die eine Erntekrone am Altar.

1979

konnten wir unser langjähriges Mitglied Georg Krimmer dafür gewinnen, uns die schöne bayerische Volkstänze beizubringen. Seit über 10 Jahren wurde im Verein kaum mehr getanzt – mangels Interesse und Beteiligung. Die Wiederbelebung war durchaus erfolgreich, jetzt tanzen wir wieder alle 14 Tage, meistens mit acht Paaren und es gefällt allen sehr gut.Im November übernahm Bürgermeister Helmut Karl die Schirmherrschaft über eine Wohltätigkeitsveranstaltung im Garchinger Bürgerhaus. Der Erlös kam dem deutschen Hilfsschiff „Cap Anamur“ zugute. Was hatten wir dabei zu tun? Tanzen! In unserer erneuerten Garchinger Tracht traten wir auf.